Street-Art bei Gundlach: Wie Lily Brick eine graue Wand für immer veränderte

Wenn Lily Brick zu ihren Spraydosen greift, dann bringt sie so schnell nichts mehr aus der Ruhe. Selbst wenn es den ganzen Tag vom Himmel schüttet – die katalanische Künstlerin steht im ­Regencape auf der Hebebühne und sprüht mit einem Rhythmus, als würde sie zu Musik tanzen. In nur fünf Tagen verwandelte sie eine graue Häuserwand am Hof des Gundlach Bürohauses in ein gigan­tisches Wandgemälde. Die 32-Jährige tourt um die ganze Welt und hat in den vergangenen acht Jahren 500 Street-Art-Kunstwerke gestaltet, nun war ihr erstes in Hannover an der Reihe.

Für das Hola-Utopia-Festival 2022, das von Gundlach gesponsert wurde, hatte sie sich ein besonderes Kunstwerk ausgewählt. Es zeigt eine Mutter mit ihrer Tochter. Beide halten sich ­gegenseitig die Ohren zu.

„Die Mutter schützt ihre Tochter, die Tochter ihre Mutter"

Die Mutter hat zudem die Augen geschlossen, doch das Mädchen erwidert entschieden den Blick all derer, die das Kunstwerk betrachten. »In ihren Augen ist sehr viel Zuversicht. Sie hat viele Informationen, um zu verstehen, welche Fehler wir machen«, sagt Lily Brick. Das Mädchen möchte den Planeten retten, hat Ideen für eine gute Zukunft. „Die Mutter schützt ihre Tochter, die Tochter ihre Mutter", erklärt Brick. Es sei eine Art Totem, ein Sinnbild.„