Surfen mitten in Hannover: Die Leinewelle besteht den ersten Test
Die Welle peitscht am Hohen Ufer in Hannover entlang. Heiko Heybey gleitet mit seinem Surfbrett auf der Leine von links nach rechts. Immer, wenn er die Richtung wechselt, platscht das Wasser gegen die Mauer. „Das ist unbeschreiblich. Die Welle ist der Hammer“, freut sich Heybey, als er in seinem schwarzen Neoprenanzug aus dem Fluss kommt. Der 50-Jährige ist der Initiator der Leinewelle. Neun Jahre hat er mit einem Unterstützer:innen-Kreis für die Idee gekämpft. Gundlach ist einer der Hauptsponsoren des Projekts und organisierte große Teile des Baus. Geschäftsführer Lorenz Hansen engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand des Leinewelle-Vereins: "Hannover hat eine neue Attraktion. Die Leinewelle wird der Stadt gut stehen und hoffentlich überregionale Stahlkraft entfalten."
Beim Funktionstest spürte Heybey das erste Mal die Welle unter dem Board. „Surfen mitten in Hannover, es kann nichts Schöneres geben“, sagt er strahlend. Bis allerdings Gäste auf der Leine surfen können, wird es noch etwas dauern. Ab März sollen zunächst die Vereinsmitglieder die Welle testen. Wenn alles nach Plan läuft, kann dann ab Mai jeder und jede das Wellenreiten in Hannover lernen. „Man spürt die Kraft des Wassers. Ich freue mich auf die nächsten Jahre“, sagt Heybey. Denn das Surfen macht nicht nur im Sommer Spaß. Im Winter trägt die Leine mehr Wasser, die Welle wird dadurch noch rasanter. Beim ersten Test schossen 7000 Liter Wasser pro Sekunde über die Schwelle - nichts für Neulinge.
In den nächsten Wochen werden nun die sogenannten „Wavemaster“ ausgebildet. Sie sollen die Welle näher testen und künftig auch bedienen. Lasse Bauer und Markus Schuster von der Firma Dreamway haben dafür das System entwickelt. Sie surften beim ersten Test, solange bis ihre Muskeln aufgaben. Noch konnten sie nicht viel steuern, künftig aber soll die Welle so angepasst werden, dass auch Anfängerinnen und Anfänger auf ihr gleiten können.