Gundlach mit dem ersten Niedersächsichen Sozialpreis ausgezeichnet

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Premiere für den Niedersächsischen Sozialpreis. Wohlfahrtspflege und Unternehmerverbände zeichnen aus. Gundlach erhält den Niedersächsischen Sozialpreis 2021 in der Kategorie "Sozial für das Gemeinwesen".

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) hatte für Montagabend zum Sommerempfang geladen – und mehr als 150 Gäste aus Politik, Verbänden und sozialen Organisationen aus Niedersachsen feierten mit. Höhepunkt des Abends war die Premiere der Verleihung des Niedersächsischen Sozialpreises, den die LAG FW gemeinsam mit den Unternehmerverbänden Niedersachsen ausgeschrieben hatte.

Der LAG FW-Vorsitzende Hans-Joachim Lenke beschreibt die Motivation für die Verleihung des Sozialpreises so: „Nicht nur die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir verstärkt das Soziale in Niedersachsen neu denken müssen. Wir haben gemerkt, dass Politik, Wirtschaft und die Wohlfahrtsverbände wechselseitig aufeinander angewiesen sind. Ich bin dankbar, dass es auch in der Wirtschaft soziales Engagement und Solidarität in erheblichem Umfang gibt. Aus der beeindruckenden Fülle an sozialen Projekten zeichnen wir drei exemplarisch mit dem Niedersächsischen Sozialpreis aus. Danken möchte ich jedoch allen in unserem Bundesland, die sich auch in Unternehmen für andere einsetzen und dafür ihre Zeit, aber auch finanzielle Ressourcen einsetzen.“

54 Unternehmen der Privat- und Sozialwirtschaft hatten sich um die Auszeichnung beworben. Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN): „Die Bewerbungen der Unternehmerinnen und Unternehmer in Niedersachsen zeigen, was für eine hohe soziale Verantwortung sie übernehmen - für ihre Beschäftigten und für die Region, in der sie tätig sind. Die Betriebe, die wir auszeichnen, leisten viel für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für den Wohlstand. Es macht mich stolz und freut mich sehr, diese Unternehmen hier sichtbar machen zu können, um ihr gesellschaftliches Engagement zu würdigen.“

Staatssekretär Stefan Muhle sagte in seiner Rede: „Die Sozialwirtschaft ist im Wirtschaftsgefüge des Landes Niedersachsen von herausragender Bedeutung, beispielsweise beim Vorantreiben und Einfordern der Digitalisierung. Aber das, was die Beschäftigten in diesem Sektor Tag für Tag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten, ist am Ende noch bedeutender und wertvoller. Gerade nach den schlimmen Monaten der Pandemie ist es an der Zeit, Danke zu sagen und die Arbeit eines jeden Einzelnen in Zukunft noch mehr wertzuschätzen.“

Der Preis wurde in drei Kategorien vergeben. Sieger der Kategorie „Sozial am Arbeitsplatz“, in der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration und Inklusion zentrale Themen sind, wurde das Unternehmen Remondis Industrie Service GmbH aus Bramsche. Dort werden in der Abteilung Spraydosensortierung zu 50 Prozent Mitarbeitende mit Behinderung beschäftigt.

In der Kategorie „Sozial für das Gemeinwesen“ ging es um den Aspekt einer partnerschaftlichen und dialogorientierten Beziehung eines Unternehmens zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen als Voraussetzung für eine gute Nachbarschaft. Die Auszeichnung ging an die Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG,  für unser Engagement im Bereich des geförderten sozialen Wohnungsbau, Hilfe für geflüchtete Menschen und ehemalige Strafgefangene.

Der Sonderpreis „Demokratie stärken“ ging an die Bonveno Göttingen gGmbH mit "Brothers-Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen supported by HEROS". Die Brothers-Gewaltprävention ist ein Projekt der Jugendarbeit Hannoversch-Münden. Durch eine geschlechter- und rollensensible Präventionsarbeit unterstützt das Projekt die Identitätsbildung junger Menschen im Hinblick auf demokratische Werte: Diskussionskultur statt Gewaltausübung. Der Spagat zwischen unterschiedlichen Wertesystemen und Kulturen kann insbesondere für Jugendliche große Herausforderungen mit sich bringen. Hier setzt das Projekt an und bietet Coachings für männliche Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund.

Text: Barbara Voigt, LAG FW